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#Neues aus der Industrie
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Dänische Forscher machen einen wichtigen Schritt bei der Suche nach einem Heilmittel für HIV
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Seit etwa 40 Jahren versuchen Wissenschaftler in der ganzen Welt vergeblich, ein Heilmittel für HIV zu finden, aber jetzt hat ein Forscherteam der Universität Aarhus und des Universitätskrankenhauses Aarhus offenbar ein wichtiges Element in der Gleichung gefunden.
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Das sagt Dr. Ole Schmeltz Søgaard, Professor für translationale Virusforschung an der Universität Aarhus und Hauptautor einer innovativen Studie, die gerade in der Zeitschrift Nature Medicine veröffentlicht wurde.
"Diese Studie ist eine der ersten, die am Menschen durchgeführt wurde und in der wir einen Weg aufgezeigt haben, wie die körpereigene Fähigkeit zur Bekämpfung von HIV gestärkt werden kann - selbst wenn die heutige Standardbehandlung pausiert. Wir betrachten die Studie daher als einen wichtigen Schritt in Richtung Heilung."
Dr. Ole Schmeltz Søgaard, Professor für Translationale Virusforschung, Universität Aarhus
Die Studie wurde in enger Zusammenarbeit mit Forschern aus dem Vereinigten Königreich, den USA, Spanien und Kanada durchgeführt.
Virus im Verborgenen
Zwar ist es bisher nicht gelungen, ein Heilmittel oder einen Schutzimpfstoff gegen HIV zu finden, doch die heutige Standardbehandlung ist sehr wirksam, um die Krankheit in Schach zu halten.
Menschen mit HIV erhalten heute eine so genannte antiretrovirale Therapie, die die Virusmenge im Blut unterdrückt und das Immunsystem teilweise wiederherstellt.
Wird die Standardbehandlung jedoch abgesetzt, steigt die Virusmenge im Blut innerhalb weniger Wochen wieder auf das gleiche Niveau wie vor Beginn der Standardbehandlung - unabhängig davon, ob der Patient die Behandlung bereits 10 oder 20 Jahre hinter sich hat.
Das liegt daran, dass sich HIV im Genom einiger Immunzellen des Körpers versteckt, und genau auf diese Zellen zielt die Intervention in dem von Dänemark geleiteten Forschungsprojekt ab.
In der Studie untersuchten die Forscher die Auswirkungen von zwei Arten von experimentellen Medikamenten auf Menschen, bei denen kürzlich HIV diagnostiziert wurde.
Antikörper stellen Immunität wieder her
Die Studienteilnehmer aus Dänemark und dem Vereinigten Königreich wurden nach dem Zufallsprinzip in vier Gruppen eingeteilt, von denen alle die Standardbehandlung erhielten. Einige von ihnen erhielten zusätzlich das Medikament Romidepsin, das verhindern soll, dass sich das Virus in den Immunzellen des Körpers versteckt, während andere monoklonale Antikörper gegen HIV erhielten, die die infizierten Zellen eliminieren und das Immunsystem stärken können. Eine Gruppe erhielt die Standardbehandlung ohne das experimentelle Medikament, während die letzte Gruppe eine Kombination aus der Standardbehandlung und beiden Arten von experimentellen Medikamenten erhielt.
Die Ergebnisse der Studie sind sehr ermutigend, sagt Dr. Jesper Damsgaard Gunst vom Universitätskrankenhaus Aarhus - Hauptautor und eine der treibenden Kräfte hinter der Studie.
"Unsere Studie zeigt, dass neu diagnostizierte HIV-Patienten, die monoklonale Antikörper zusammen mit ihren üblichen HIV-Medikamenten erhalten, nach Beginn der Behandlung einen schnelleren Rückgang der Virusmenge zeigen und eine bessere Immunität gegen HIV entwickeln, und dass ihr Immunsystem das Virus teilweise oder vollständig unterdrücken kann, wenn sie eine Pause von ihren üblichen HIV-Medikamenten einlegen", erklärt er.
Erster erfolgreicher klinischer Versuch
Die Theorie hinter dem Experiment ist, dass die monoklonalen Antikörper dem Immunsystem helfen, die infizierten Zellen zu erkennen und abzutöten.
Außerdem binden die Antikörper in großen Komplexen an Viren, die in die Lymphknoten gelangen, wo sie unter anderem die Fähigkeit bestimmter Immunzellen anregen, eine Immunität gegen HIV zu entwickeln. Auf diese Weise kann der Körper die Ausbreitung des Virus kontrollieren und sich vor den durch die HIV-Infektion verursachten Schäden "schützen".
Frühere klinische Versuche mit experimentellen Arzneimitteln haben keine nennenswerten Auswirkungen auf die HIV-Immunität der Betroffenen oder die Fähigkeit des Immunsystems, die Infektion zu unterdrücken, gezeigt, wenn die Standardbehandlung pausiert wird.
Optimierung der Behandlung erforderlich
Trotz der bemerkenswerten Ergebnisse ist es jedoch noch ein weiter Weg, bis wir eine Heilung für HIV sehen werden, betont Dr. Søgaard.
Zunächst müssen die Forscher einen Weg finden, die Behandlung zu optimieren und ihre Wirkung zu verstärken.
Die dänische Studie hat im Ausland bereits große Aufmerksamkeit erregt und das Interesse an experimentellen Versuchen bei Menschen mit einer neu diagnostizierten HIV-Infektion gesteigert.
Unter anderem hat das US-Gesundheitsministerium kürzlich einen großen Geldbetrag für die Forschung in diesem Bereich bereitgestellt.
Darüber hinaus haben die Bill and Melinda Gates Foundation und ein großes Forschungsnetzwerk die Initiative ergriffen, eine Nachfolgestudie der dänischen Studie in Afrika durchzuführen.
Dr. Søgaards Forschungsgruppe arbeitet an einer großen Studie, die in ganz Europa durchgeführt werden soll, um die neue experimentelle Behandlung zu optimieren.
"Wir vermuten, dass die optimierte Behandlung eine noch stärkere Wirkung sowohl auf das Virus als auch auf die Immunität der Teilnehmer haben wird. Auf diese Weise hoffen wir, die Fähigkeit des Immunsystems zu verbessern, das verbliebene Virus dauerhaft zu unterdrücken."